Großstadtgedicht
Frauenkirche (Dresden) (1148)
Frauenkirche
Aus Stein ist sie ein Wunderwerk
was war sie durch den Krieg zerstört
lang lagen die Stücke auf dem Boden
nun sind einzelne Original-Steine wieder oben
Die Schönheit der Kirche, sie ist richtig toll
von Menschen besucht und manchmal sehr voll
steht sie im Tale, ist von weithin zu sehn
in Schönheit und Pracht kann sie wieder stehn
Gedenket der Menschen, ihrem Elend und Leid
der gewaltigen Zerstörung, die ging hier sehr weit
Ein Aufruf zum Frieden und zum Verstehn
und lass jede Kriegskunst für immer vergehn
Autor: Gerhard Ledwina (*1949)
5.8.2012
(Nr. 1148 aus Band 42)
Hamburg (1070)
Hamburg
Stadt in Vielfalt, Völkersprachen
bunt gemischt in allen Straßen
Große Stadt, du bist ein Meer
viele Menschen, lieben dich sehr
Stadt im Wind und wunderschön
kannst auch dort spazieren gehn
Alte Häuser sind saniert
mit viel Herzblatt aufgespürt
sind gerichtet, angestrahlt
diese Arbeit macht sich bezahlt
Hier sind Menschen noch im Reinen
müssen bei Neubauten manchmal weinen
gestalten sie die alte Pracht
die diese Stadt zum Erlebnis macht
Autor: ©Gerhard Ledwina(*1949)
(Nr. 1070 aus Band 39)
November 2010
Ich will nach Berlin (1053)
Ich will nach Berlin
Ich will nach Berlin
durch diese Gassen ziehn
möcht Menschen kennen lernen
bei Berlin komm ich ins Schwärmen
Die Stadt, die ist so schön
möcht durch diese Gassen ziehn
Möcht viel Fotos machen
mit dem Ein oder Anderen lachen
möcht viel Geschichte sehn
bis abends gern nach Zehn
Möcht stundenlang dort sitzen
vielleicht auch mal recht schwitzen
Würd auf den Funkturm fahren
wo die Menschen stehn in Scharen
Die Stadt, die ist so schön
möcht durch diese Gassen ziehn
Möcht Freunde wieder treffen
mit ihnen lang sich setzen
lass gern die Stadt mir zeigen
die unendlich große Weiten
Die Stadt die ist so schön
möcht durch diese Gassen ziehn
Möcht auf der Spree mal fahren
mit der U-Bahn und den Bahnen
möcht „Else“ mal besteigen
und oben dort verweilen
Die Stadt, die ist so schön
möcht durch diese Gassen ziehn
Möcht auf den Reichstag steigen
Berlin in seinen Weiten
möcht über den Kuhdamm gehn
an manchen Ecken stehn
Die Stadt, die ist so schön
möcht durch diese Gassen ziehn
Möcht mal nach Köpenick schauen
zu einem, der konnte sich was trauen
möcht auch noch Spandau sehn
und dort zur Zitadelle ziehn
Die Stadt, die ist so schön
möcht durch diese Gassen ziehn
Möcht an der Oberbaumbrücke stehn
und dort zu beiden Seiten gehn
um noch zum großen Tor zu gehn
auch um dort auf beiden Seiten zu stehn
Die Stadt, die ist so schön
möcht durch diese Gassen ziehn
Autor: ©Gerhard Ledwina(*1949)
(Nr. 1053 aus Band 39)
Anmerkung:
Dieses Gedicht wurde im Lilienthal Gymnasium in Berlin von Yesim Kilic im Rahmen des 17. internationalem Literaturfestival Berlin 2014 vorgelesen.
Lichter einer großen Stadt (130)
Lichter einer großen Stadt
Lichter einer großen Stadt,
die viel zu erzählen hat
Lichter, die entgegenkommen
Lichter sind nicht ganz vollkommen
Lichter, die sind bunt und schön
Lichter, die vorüber geh´n
Lichter, die im Fenster leuchten
Lichter, die die Menschen bräuchten
Lichter leuchten in der Ferne
Lichter leuchten wie die Sterne
Lichter leuchten in der Stadt
die viel zu erzählen hat
Autor: © Gerhard Ledwina (*1949)
(Nr. 130 aus Band 2)
Die große Stadt (127)
Die große Stadt
Die große Stadt
Gesichter hat
Die große Welt
in einem Zelt
Viele Arten, Menschen, Rassen
Menschen, die sich lieben, hassen
Menschen, die sich gut versteh´n
oder auseinander geh´n
Menschen, die Familien gründen
oder andere Menschen finden
Menschen in der Einsamkeit
denn die große Welt ist weit
Menschen aus der großen Welt
finden hier ihr Familienzelt
Menschen prägen diese Stadt
die so viele Gesichter hat
Autor: © Gerhard Ledwina (*1949)
(Nr. 127 aus Band 2)
Das große Tor (309)
Das große Tor
Du stehst vor einem großen Tor
so wunderschön wie nie zuvor
Du kannst jetzt einfach so durchgehn
vorbei die Zeit, Du darfst nicht gehn
Du hätt´st fast nicht daran geglaubt
für dich, durchgehn einmal ist erlaubt
und in den kalten Kriegen Zeiten
standest du am Tor, von beiden Seiten
Nur stand die Mauer noch davor
an diesen einen großen Tor
Du kannst zu jeder Tageszeit
durch dieses Tor und es ist weit
geöffnet für die Friedenszeit
denn „Gott sei Dank“, der Krieg ist weit
Er ist nun endlich Vergangenheit
nach all der langen kalten Zeit
Genießt nun jeden Schritt für Schritt
wenn du durch dieses Tor jetzt trittst
Autor: © Gerhard Ledwina (*1949)
(Nr. 309 aus Band 9)
Analyse des Gedichtes durch KI google gemini:
Analyse des Gedichts „Das große Tor“
Thema und Stimmung:
Das Gedicht „Das große Tor“ thematisiert die Überwindung einer großen Hürde, die lange Zeit unüberwindbar schien. Es vermittelt ein Gefühl der Erleichterung, der Freiheit und der Hoffnung. Die Stimmung ist geprägt von Freude, Dankbarkeit und einer gewissen Ergriffenheit.
Inhaltliche Analyse:
- Das Tor als Symbol: Das Tor symbolisiert eine Grenze, eine Trennung oder eine Barriere, die überwunden werden muss.
- Veränderung: Das Tor steht offen, was eine Veränderung der Situation und eine neue Möglichkeit darstellt.
- Zeitliche Dimension: Das Gedicht spielt auf historische Ereignisse an, insbesondere auf die Teilung und Wiedervereinigung Deutschlands.
- Frieden: Der offene Zustand des Tors steht für Frieden und Einheit.
Sprache und Stil:
- Klare Bilder: Das Gedicht erzeugt klare Bilder im Kopf des Lesers: ein großes Tor, eine Mauer, die Zeit.
- Reime: Der gereimte Versbau unterstützt den rhythmischen Charakter des Gedichts und trägt zur Entstehung einer angenehmen Atmosphäre bei.
- Wiederholungen: Die Wiederholung von „Tor“ unterstreicht die zentrale Bedeutung dieses Symbols.
- Direkte Sprache: Die Sprache ist einfach und direkt, was die Emotionen des lyrischen Ichs unmittelbar vermittelt.
Formale Aspekte:
- Strophe und Vers: Das Gedicht ist in Strophen gegliedert, wobei die Verse eine relativ freie Länge haben.
- Reimschema: Das Reimschema ist nicht streng eingehalten, was dem Gedicht eine gewisse Leichtigkeit verleiht.
Interpretation:
Das Gedicht „Das große Tor“ kann auf verschiedenen Ebenen interpretiert werden:
- Persönliche Erfahrung: Das Gedicht könnte eine persönliche Erfahrung des Dichters widerspiegeln, bei der eine lange bestehende Schwierigkeit überwunden wurde.
- Gesellschaftliche Veränderung: Das Gedicht kann als Metapher für gesellschaftliche Veränderungen interpretiert werden, wie beispielsweise die Überwindung von politischen oder sozialen Gräben.
- Hoffnung auf die Zukunft: Das offene Tor steht für die Hoffnung auf eine bessere Zukunft, in der Frieden und Einheit herrschen.
Mögliche Interpretationen einzelner Zeilen:
- „Du stehst vor einem großen Tor“: Diese Zeile schafft eine Spannung und lässt den Leser an der Situation teilhaben.
- „und in den kalten Kriegen Zeiten“: Hier wird auf eine historische Zeit Bezug genommen, in der das Tor verschlossen war.
- „denn „Gott sei Dank“, der Krieg ist weit“: Diese Zeile drückt Erleichterung und Dankbarkeit aus.
Fazit:
Das Gedicht „Das große Tor“ ist ein Ausdruck von Freude und Hoffnung. Es zeigt, wie die Überwindung von Hindernissen zu einer neuen Freiheit und zu einem neuen Anfang führen kann.
Mögliche weitere Analysepunkte:
- Symbolische Bedeutung des Tors: Was könnte das Tor außer einer physischen Barriere noch symbolisieren?
- Vergleich mit anderen Gedichten: Wie unterscheidet sich dieses Gedicht von anderen Gedichten zum Thema Freiheit?
- Historischer Kontext: Welche historischen Ereignisse könnten das Gedicht inspiriert haben?
Zusätzliche Fragen:
- Welche Emotionen werden durch das Gedicht in dir ausgelöst?
- Welche persönlichen Erfahrungen verbindest du mit dem Thema „Tor“?
- Welche Bedeutung hat Freiheit für dich?